Prof. Dr. Kerstin Merz-Atalik, PH Ludwigsburg
International vergleichende Perspektiven auf Konzepte und didaktisch / methodische Ansätze einer inklusiven Bildung in der Primarstufe
Inklusive Bildungsreformen und (Um)Steuerungsprozesse profitieren, „wenn die angesprochenen Akteure mit dem normativen Gehalt der propagierten Regeln übereinstimmen (also ihre Werte, Motive und Normen jenen der Neuerung entsprechen) und wenn die bei ihnen verfügbaren Ressourcen (z.B. Personal, Kompetenzen, entsprechende Arbeitsmittel usw.) die durch die Reform angezielten Handlungen erlauben“ (Feyerer/ Altrichter 2018). Strukturen, Kulturen, aber auch die konkrete schulische und unterrichtliche Praxis sollten den inklusiven Werten entsprechen (Booth/ Ainscow 2017). Angelehnt an die Systematik des Index für Inklusion werden Ausgangsbedingungen, Handlungsprinzipien sowie Aspekte einer methodisch-didaktischen Praxis inklusiver Bildung in europäischen Ländern reflektiert.
Prof. Dr. Henrik Saalbach, Universität Leipzig
Sprachliche Interaktion zwischen Lehrpersonen und Kindern:
Ein Blick auf die Qualität und Quantität von Redebeiträgen in tutoriellen Settings und deren Effekte auf den Lernerfolg
Sprachliche Interaktionen sind ein zentraler Mechanismus sozialen Lernens und damit eine wichtige Facette pädagogischer Qualität vor allem im Kontext früher Bildung. Im Beitrag werden Fachkraft/
Lehrperson-Kind-Interaktionen aus unterschiedlichen Perspektiven vor dem Hintergrund aktueller empirischer Befunde beleuchtet. Dabei liegt der Fokus auf der Identifikation lernwirksamer Scaffolding-
Maßnahmen und auf der Analyse der Verteilung von Redebeiträgen zwischen Lehrenden und Lernenden.
HS-Prof. Dr. Gerhard Brandhofer, PH Niederösterreich
Digitale Bildung in der Grundschule.
Über Plastikbegriffe, Anwendungskompetenz, informatische und gesellschaftlich-kulturelle Perspektiven.
Wie ändert sich Bildung unter den Bedingungen der Digitalität? Welche Kompetenzen sollen Schüler/innen im Laufe ihrer Schulbildung erwerben, um in einer Gesellschaft, die sich unter dem Einfluss von Prozessen der Digitalisierung kontinuierlich verändert, selbstbestimmt mündig agieren und diese aktiv mitgestalten können? Mit diesen beiden Leitfragen stellen sich auch weitere der (Neu-)Organisation des Unterrichts mit Blick auf den Fächerkanon, den Einsatz digitaler Medien, das Lernen mit und über digitale Medien im Unterricht und Fragen der Steuerung von Projekten zur Schulentwicklung.
Prof. Dr. Ursula Carle, Universität Bremen
Was ist eine gute Grundschule?
Kriterien und Beispiele
Mit Gütekriterien wird heute versucht, die Qualität von Schulen zu bestimmen. Der „cultural turn“ in der Schultheorie verdeutlicht jedoch: Die Kriterienkataloge taugen für die Beschreibung der Qualität von Einzelaspekten und ihrer Addition. Unter schulkultureller Perspektive geht es jedoch um die ganze Schule als vernetztes System. Die schulindividuelle Inszenierung gilt es als ein schulisches „Gesamtkunstwerk“ zu verstehen. Der Vortrag bezieht sich theoretisch und an Beispielen auf diese systemische Perspektive.