Call for Papers zum Download im pdf-Format

Die Einreichung der Beiträge für den Grazer Grundschulkongresses 2024 erfolgt bis 7. Jänner 2024 online über diese ConfTool-Instanz  https://www.conftool.net/ggsk2024/

Grundschule für morgen: Entwicklungslinien und Perspektiven

Der Grazer Grundschulkongress setzt sich zum Ziel, die Weiterentwicklung der Grundschule durch ein wissenschaftliches Forum zu unterstützen, in dem Forschungsergebnisse und Konzepte auf fokussierte Weise diskutiert werden.

Der vierte Grazer Grundschulkongress lädt von Montag, 1. Juli bis zum Mittwoch, 3. Juli 2024 dazu ein, den Austausch zwischen Grundschulforscher*innen zu fördern und damit zu einer Verdichtung der Evidenzbasis für Schulen, Schulverwaltung, Bildungspolitik und Lehrer*innenbildung beizutragen. Ausgewählte Beiträge werden, wie auch in den Vorjahren, in einem Kongressband publiziert.

Thematische Rahmung

Der Grazer Grundschulkongress wird sich im Jahr 2024 der Grundschule für morgen, den damit verbundenen Entwicklungslinien und Perspektiven und den vielfältigen Aspekten dieser komplexen und dynamischen Thematik widmen.

Die Zukunft ist wenig vorhersehbar oder planbar, jegliche Beschäftigung mit dieser Thematik erfordert ein Zusammenspiel von Reflexion und Prognostik. Gesichert ist, dass die Transformationen, die unser Leben aktuell bestimmen, einzigartig in ihrer Geschwindigkeit und in ihrem Ausmaß sind und große Veränderungsbereitschaft und Flexibilität einfordern; Lebens- und Lernbedingungen entwickeln sich in ihren Voraussetzungen und Gestaltungsoptionen in einer kaum zu überblickenden Fülle. In dieser herausfordernden Zeit kommt dem Bildungssystem eine doppelte Verantwortung zu: Es muss sich nicht nur selbst dem Wandel stellen, sondern auch gewährleisten, dass die Lernenden für die Herausforderungen einer weitreichend unbekannten Zukunft vorbereitet sind. Gesellschaftliche Entwicklungs- und Wandlungsprozesse machen somit ein Neu-, Um- und Weiterdenken der Institution Grundschule auf vielen Ebenen notwendig, um die Schüler*innen von heute auf die Welt von morgen vorzubereiten. Etabliertes pädagogisches Wissen und Handeln werden kritisch hinterfragt und neu gedacht, gesichert scheinende Kompetenzen rücken in den Hintergrund. Künstliche Intelligenz, virtual reality oder Robotik halten Einzug in das Leben und Lernen der Kinder, weitere Trends wie Globalisierung, Mobilität, Individualisierung oder Neo-Ökologie haben wirkmächtigen Einfluss sowie hohe Relevanz. Die Beschäftigung mit neuen Entwicklungen erfordert einen hohen Einsatz, um Bildungs- und Erziehungsarbeit dem Zeitgeist folgend umzusetzen – oder bewusst eine Gegenposition einzunehmen.

Unter den vorgestellten Rahmenbedingungen eröffnet sich eine Vielzahl von Fragestellungen, die sich an jenen der OECD (2020) orientieren: „Wie können wir Lernende auf Arbeitsplätze vorbereiten, die noch nicht existieren? Wie können wir sie befähigen, gesellschaftliche Herausforderungen zu bewältigen, die noch nicht absehbar sind, und Technologien zu nutzen, die es noch nicht gibt? Was brauchen Lernende, um sich in einer vernetzten Welt zurechtzufinden, in der sie verschiedene Perspektiven und Weltanschauungen verstehen und wertschätzen, respektvoll mit anderen interagieren und verantwortungsbewusst für Nachhaltigkeit und kollektives Wohlergehen eintreten sollen?“ (OECD 2020, S. 8)

Für den Grazer Grundschulkongress 2024 stehen daher folgende orientierende Perspektiven zur Diskussion:

Absehbare Entwicklungen und Trends

  • Welche Perspektiven und Tendenzen lassen sich für die Entwicklung der Grundschule aus Forschungsergebnissen ableiten?
  • An welchen Merkmalen und Funktionen von Grundschule kann Zukunftsfähigkeit erkannt bzw. gesteigert werden?
  • Welche für die Grundschule relevanten Entwicklungen der Lebens- und Lernwelten von Schüler*innen sind erkennbar?

Inhaltliche Perspektiven im Unterricht

  • Wie kann der Begriff „Zukunft“ mit Grundschüler*innen alters- und fach- bzw. fachübergreifend adäquat behandelt werden?
  • Wie kann eine Begegnung mit Entwicklungen wie beispielsweise Klimawandel, Globalisierung, Krieg oder Künstliche Intelligenz bildend gestaltet werden?

Grundkompetenzen und Kulturtechniken zwischen Tradition und Erneuerung

  • Welche Veränderungen zeichnen sich aktuell bei traditionellen Kulturtechniken ab?
  • Wie gelingt die Integration von, sowie die Transformation zu neuen Kulturtechniken?
  • Wie kann digitale Grundbildung erfolgreich vermittelt werden?

Fachliche und überfachliche Perspektiven

  • Welche Basiskompetenzen und Orientierungen geben die Unterrichtsfächer der Grundschule ihren Schüler*innen für eine von Transformation und Dynamik geprägte Bildungslandschaft mit und wie vermitteln sie diese?
  • Welche überfachlichen Kompetenzen sind Teil einer zukunftsfähigen Grundbildung und wie können diese gestärkt werden?

Werte zwischen Bewahrung und Erneuerung

  • Was unterstützt Schüler*innen dabei, zu kritischen, kompetenten und autonomen Lernenden zu werden?
  • Welche Werte gewinnen oder verlieren an Bedeutung, welche bleiben unantastbar?
  • Wie gelingt Wertevermittlung in einem pluralen Umfeld?

Methodik und Unterrichtsgestaltung

  • Wie sehen geeignete Lernräume aus, in denen Schüler*innen ihre individuellen und kollektiven Zukunftsperspektiven entwickeln können?
  • Wie verändert sich Unterricht und Lernen in methodischer Hinsicht, um auf die sich transformierenden und heterogenen Lebens- und Lernwelten der Schüler*innen zu reagieren?

Fluide Professionalisierung von Lehrer*innen

  • Welches (gewandelte) Kompetenzprofil soll der Beruf „Grundschullehrer*in“ erfüllen und wie können Aus-, Fort- und Weiterbildungsformate dieses berücksichtigen?
  • Wie bereitet Lehrer*innenbildung Studierende auf einen dynamischen Lehrer*innenberuf vor und wie gehen Studierende und Absolvent*innen mit neuen Themen und Herausforderungen um?
  • Welche Rolle spielt pädagogische Forschung in diesem Kontext?

Wir laden zur Einreichung von Abstracts ein, die sich mit den oben genannten Themen befassen und das Kongressthema in all seinen Facetten in den Fokus rücken. Wir begrüßen forschungsbasierte als auch konzeptive Beiträge. Wir freuen uns auf Ihre Einreichungen!


BEITRAGSFORMATE

Die Einreichung der Einzelbeiträge, Symposien und Poster des Grazer Grundschulkongresses 2024 erfolgt bis 7. Jänner 2024 online über die ConfTool-Instanz  https://www.conftool.net/ggsk2024/

Einzelbeiträge (20 Minuten + 10 Minuten Diskussion)

Für die Einreichung von Einzelbeiträgen sind folgende inhaltliche und formale Angaben erforderlich:

  • Auswahl: Forschungsbasierter Beitrag ODER Konzeptiver Beitrag
    (Haken Sie im Feld „Forschungsbasierter Beitrag“ ja oder nein an.)
  • Titel des Beitrags
  • Zusammenfassung: max. 250 Wörter:
    • Darstellung der Ausgangslage & theoretischer Hintergrund
    • Forschungsfrage, Ziele, evtl. Hypothesen
    • Methode, Design, Sample
    • Ergebnisse und Diskussion (optional)
  • Stichworte: bis zu 5 durch Komma getrennte Stichworte
  • Bibliografie: max. 3 Publikationen nach APA-Style
  • Informationen über den Autor/die Autorin bzw. Autoren/Autorinnen: Name, E-Mail
    Organisaton(en)

Symposien (120 Minuten)

Symposien bestehen aus 3 bis max. 4 thematisch aufeinander abgestimmten Beiträgen, die vom jeweiligen Organisator / der Organisatorin des Symposiums moderiert werden.

  • Titel des Symposiums
  • Zusammenfassung: max. 350 Wörter inkl. Bibliografie mit max. 3 Publikationen nach APA-Style
  • Stichworte: bis zu 5 durch Komma getrennte Stichworte
  • Nominierung der Organisatorin/des Organisators des Symposiums inkl. Kontakt
  • Für jeden Beitrag: Vortragende, Titel, Zusammenfassung (max. 250 Wörter)

Poster (Posterslam und Posterausstellung)

Poster repräsentieren zum Tagungsthema passende, geplante oder in Durchführung befindliche Projekte bzw. bereits vorliegende Befunde. Im Rahmen des Slams werden die Autorinnen/Autoren gebeten, in 2 Minuten zentrale Themen ihres Posters vorzustellen und zum Besuch ihres Posters bei der Ausstellung einzuladen.


TECHNISCHE AUSSTATTUNG

In allen Präsentationsräumen stehen Ihnen PC, Beamer und Flip-Chart zur Verfügung. Falls Sie Unterlagen für Ihre Präsentation benötigen, bringen Sie diese bitte mit. Vor Ort besteht keine Möglichkeit, Handouts oder Unterlagen auszudrucken.


EINREICHUNG

Die Einreichung der Einzelbeiträge, Symposien und Poster erfolgt bis zum 1. Dezember 2023 über die für den Kongress eingerichtete ConfTool-Instanz: https://www.conftool.net/ggsk2024/


TERMINE

Alle Beitragsarten sind bis 7. 1. 2024 einzureichen.
Sie erhalten Ende März 2024 die Rückmeldung aus dem Review, der mit 15. März 2024 für unsere Reviewer*innen terminisiert ist.


BEGUTACHTUNG

Die Begutachtung erfolgt in einem Double-Blind Review-Verfahren. GutachterInnen sind die Mitglieder des Kongressbeirats sowie bei Bedarf weitere Gutachter/innen. Jeder Gutachter / jede Gutachter vergibt Punkte zu folgenden Kriterien:

  • Vollständigkeit der Informationen hinsichtlich Theorie, Fragestellung, Methode, Ergebnisse
  • Nachvollziehbarkeit der theoretischen Argumentation, Berücksichtigung relevanter Forschung, Herleitung der Fragestellung
  • Klarheit der Fragestellung sowie bei forschungsbasierten Beiträgen die Struktuierung der Methodenbeschreibung
  • Qualität der Daten und der Auswertung (bei forschungsbasierten Beiträgen)
  • Angemessenheit und Nachvollziehbarkeit der Diskussion und der Schlussfolgerungen, ggf. der Implikationen für die Praxis.

Aus den Bewertungen wird eine Gesamtbeurteilung des Beitrags gebildet. Die Kongressleitung trifft auf der Basis dieser Beurteilung die Entscheidung über die Aufnahme des Beitrags ins Programm.


Quellen

OECD (2020). Lernkompass 2030. OECD-Projekt Future of Education and Skills 2030. Rahmenkonzept des Lernens. Bertelsmann Stiftung, Deutsche Telekom Stiftung, Education Y e.V., Global Goals Curriculum e.V., Siemens Stiftung. Gütersloh. https://www.oecd.org/education/2030-project/contact/OECD_Lernkompass_2030.pdf